Manuelle Lymphdrainage   nach Dr. Vodder

Die manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte und rhythmische Art von Massage. Durch pumpende, schöpfende und kreisende Griffe mit den Händen wird der Lymphabfluss aktiviert und das Gewebe entstaut. Durch diesen Flüssigkeitsaustausch werden die Gewebe mit Nährstoffen versorgt und Stoffwechselabfälle abtransportiert.

Wirkung der Manuellen Lymphdrainage

Drainagewirkung über das Lymphgefässsystem und den venösen Schenkel der Blutkapillare. Die manuelle Lymphdrainage wirkt entwässernd, entgiftend und entschlackend. Sie hat eine beruhigende Wirkung auf das vegetative Nervensystem, ist schmerzlindernd und stärkt das Abwehrsystem. Die manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte Methode, die auch sehr gut zur Entspannung und des Wohlbefindens eingesetzt werden kann. Im Frühling und Herbst eine wohltuende Unterstützung bei Entschlackungs- oder Fastentagen.

Anwendungsbereiche   (Indikationen)

Bei primären- und sekundären Lymphoedemen

Oedeme (Wasseransammlung in den Beinen) aufgrund venöser Abflussstörungen

Lipoedem (krankhaft verändertes Fettgewebe)

Schwangerschaftsoedem

Schwellungen nach Verletzungen, bei Blutergüssen

Schwellungen nach Operationen, die Wundheilung wird begünstigt

Narbenbehandlung

Unterstützung bei rheumatischen Erkrankungen

Migräne

Verdauungsstörungen

Rücken - Schulterverspannungen

Menstruationsbeschwerden


Weitere Anwendungsbereiche der Manuellen Lymphdrainage

Chirurgische Eingriffe

Durch die manuelle Lymphdrainage werden postoperative Mikrooedeme (Wundflüssigkeit), Hämatome (Blutergüsse) abdrainiert. Dadurch wird die Wundheilung beschleunigt und eine Schmerzlinderung bewirkt.

Nach Operationen können mit der manuellen Lymphdrainage gute Erfolge erzielt werden, indem das postoperative Oedem (Schwellung) und Hämatom (Bluterguss) einschliesslich der Narbe behandelt werden. Die Rehabilitationsphase wird zeitlich wesentlich verkürzt.

Rheumatologie

Durch die manuelle Lymphdrainage werden die bei rheumatischen Erkrankungen vorhandenen Mikrooedeme (Flüssigkeitsansammlungen, welche bei entzündlichen Prozessen entstehen) abdrainiert und muskuläre Spannungen vermindert wodurch eine Schmerzlinderung erzielt wird.

Sportmedizin

Durch die manuelle Lymphdrainage werden Mikrooedeme (Flüssigkeitsansammlung) und Hämatome (Blutergüsse) abdrainiert. Die Verletzung heilt somit schneller aus und eine Schmerzlinderung wird erzielt.

Gefässerkrankungen

Beim primären und sekundären Lymphoedem kann mit der manuellen Lymphdrainage durch 'Umleiten' die Lymphflüssigkeit abdrainiert werden. Die betroffenen Extremitäten werden dadurch entstaut.

Auch bei der venösen Insuffizienz (Wassereinlagerungen in den Beinen bei Venenproblemen) fördert die manuelle Lymphdrainage den Rücktransport der Gewebeflüssigkeit und bringt dadurch Erleichterung.


Geschichte der manuellen Lymphdrainage nach Dr. Vodder

Der dänische Biologe und Philologe Dr. Emil Vodder entdeckte 1932 bei einer Patientin mit chronischer Sinusitis, dass seine sanfte Behandlung an den Lymphknoten mit pumpenden Bewegungen der Patientin grosse Erleichterung brachte. Die regelmässige Behandlung bewirkte eine vollständige Genesung. Dr. Vodder entwickelte zusammen mit seiner Frau diese spezielle Technik weiter und vermittelte sein Wissen in Kursen. 1963 lernte Dr. Johannes Asdonk die Methode kennen. Er beschreibt die Methode folgendermassen:
 

Diese leicht kreisenden Massagebewegungen mit schrägen ins Gewebe eindringenden Spiralen, in sehr verschiedenartigen Variationen durchgeführt, sind dem mechanischen Gesetz der Förderung der Wasserströmung mit einer solchen Exaktheit angepasst, dass dadurch ein Höchstmass einer Förderung der Flüssigkeitsausarbeitung im Gewebe und des Abflusses durch die Lymphe erreicht wird.